Wort & Wurz

Biodiversität

Was ist Biodiversität?

Biodiversität ist die Summe aller biologischen Variationen, von Genen bis zu Ökosystemen.

Wichtig ist also nicht die bloße Anzahl an Lebewesen und Lebensräumen, sondern die Vielfalt der Arten und Habitate. Ganz nach dem Motto: Je bunter, desto besser.

Die Qualität der Biodiversität hat in Summe Einfluss auf unsere Lebensqualität. Sie wirkt regulierend auf Faktoren wie Luft- & Wasserreinheit, außerdem bestimmt sie u.a. die Effizienz unserer Nahrungsmittelproduktion. Des Weiteren beeinflusst sie unser Wohlbefinden positiv – in einer biodiversen Umgebung erfreuen wir uns an der Vielfalt der Natur: Wir erleben verschiedene Gerüche, Klänge und optische Eindrücke, die wir in Monokulturen nicht finden können.

Der regulierende Einfluss

Durch biodiverse Lebensräume erhalten wir wichtige Arten, die sich dort vermehren können und direkten Einfluss auf elementare Faktoren haben. 

Gerade Insekten sind hier als Maskottchen zu nennen, da sie für die Bestäubung zuständig sind und damit auch für unsere Lebensmittelversorgung. Aber nicht alle Insekten sind Bestäuber, manche leben als Jäger und schützen so unsere Pflanzen vor Fressfeinden. Auch eine Schädlingskontrolle übernehmen sie. Schlupfwespen-Arten zum Beispiel legen ihre Eier in Raupen, die die Pflanzen vertilgen möchten.

Die Diversität sorgt außerdem für die Reinhaltung von Luft, Wasser und Böden. Schwermetalle und Nitrate werden von Pilzen gehalten und gelangen so nicht in Gewässer. Pflanzen ziehen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und sorgen durch ihre Verdunstung für ein angenehmes Mikroklima. Die Bodenlebewesen lagern schließlich den Kohlenstoff dauerhaft im Boden ein, sobald sie totes Pflanzenmaterial zersetzen.

Der ökonomische Wert

Da die Biodiversität direkten Einfluss auf die Bodenstruktur, die Bodenfruchtbarkeit, die Wasserhaltekapazität und somit auf die Erträge hat, darf sie nicht unterschätzt werden.

Jeder gesparte Tropfen Wasser, jedes Gramm nicht benötigter Dünger, jede nicht aufgewandte Arbeitsminute ist gespartes Kapital. Wenn wir möglichst ökologisch arbeiten, arbeiten wir gleichzeitig ökonomisch. Und das langfristig. Erträge steigen und der Einsatz von Wasser, Dünger und Pflanzenschutz sinken.

Daraus, dass so auch Nitratwerte sinken, Wasser und Luftqualität sich verbessern und die Lebensmittel gesünder produziert werden, ergeben sich weitere Effekte in ganz anderen Bereichen: Wir leben gesünder, werden weniger krank und erreichen eine bessere Lebensqualität.

Der immaterielle Wert

In der Natur finden wir Erholung in der Stille oder durch gemeinschaftliche Aktivitäten. Wir finden Inspiration, manch einer sogar Gesundheit und neue Stärke. Die Diversität hat also auch direkten Einfluss auf unsere Lebensqualität und die kulturelle Identität, siehe das Wort Wanderlust oder die etlichen künstlerischen Werke, die die tief verwurzelte Liebe zur Natur zeigen.

Die Natur ist jedoch nicht nur ein Ort der seelischen Bereicherung. Sie nährt gleichzeitig unseren Wissensdurst. Wir kopieren sie z.B. in der Werkstoffkunde, indem wir Blätter beobachtet und so den Lotus-Effekt entdeckt haben. Die Form der Tragflächen ist inspiriert von den Schwingen der Vögel und manche Gewebe durch die Netze der Spinnen. Die Natur ist also auch Quell der Lernerfahrung und Innovation. 

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