Wort & Wurz

Mischkultur

Was ist Mischkultur?

Die Mischkultur besteht aus Partnern, die sich gegenseitig unterstützen und die Vielfalt erhöhen. Diese Form des Anbaus kommt der Natur am nächsten, da hier viele Arten auf engem Raum gemeinsam leben und dementsprechend die Biodiversität erhöhen.

Am bekanntesten ist wohl die gemeinsame Kultur von Kürbis, Bohnen und Mais. Der Mais bietet den Bohnen eine Rankhilfe, lockert den Boden tiefgründig durch seine Pfahlwurzel und ernährt das Bodenleben durch seine Wurzelexsudate. Die Bohnen leben in Symbiose mit den Knöllchenbakterien, wodurch der Boden mit Stickstoff angereichert wird, was wiederum die Starkzehrer ernährt. Der Kürbis fungiert als Bodendecker, wodurch Erosion und Verdunstung reduziert werden.

Diese Mischkulturen gibt es natürlich nicht nur im Gemüsebau. Diese Methode findet ebenfalls in Bauerngärten oder im Obstanbau Anwendung.

Die Vorteile

Der größte Vorteil ist die Biodiversität, denn sie stabilisiert das System langfristig.

Die Biomasse bindet Kohlenstoff und Nährstoffe, die dem Boden wieder zugeführt werden, sofern wir sie als Mulch auf den Beeten liegen lassen. Auf diese Weise sparen wir Dünger und Wasser, da wir einen Nährstoffkreislauf geschaffen haben und der Boden bedeckt ist. Da wir es durch das Material ernähren, erledigt das Bodenleben das Einarbeiten und Lockern für uns.

Zusätzlich finden durch die enge Bepflanzung unerwünschte Beikräuter keinen Raum. Die Zeit für das Jäten können wir ja auch anders genießen!

Viele Lebensformen finden eine Heimat. Vor allem Nützlinge, die unsere Pflanzen bestäuben und Schädlinge jagen. Das erhöht unseren Ertrag, reduziert Arbeiten wie Schnecken absammeln und kommt auch Vögeln zugute, die auf proteinreiche Insekten angewiesen sind.

Die Nachteile

Unseren Wünschen und den Bedürfnissen der Natur gerecht zu werden, ist eine Lernaufgabe. Dazu brauchen wir auch Menschen, die sich fachlich mit der Materie auskennen.

Das Erlangen von Wissen kostet natürlich Zeit, Missgeschicke passieren. Wir müssen bereit sein, das zu akzeptieren und daraus zu lernen.  Außerdem ist die Thematik sehr komplex, was hin und wieder zu Frustration führen wird.

Außerdem ist Handarbeit gefragt, da wir hier und da punktuell eingreifen müssen, z.B. durch das Pflanzen bestimmter Arten. Das Aushalten von augenscheinlicher Unordnung im Winter und Vorfrühling kann für manchen auch zur Herausforderung werden, gerade wenn das Bodenleben noch nicht zahlreich ist und dementsprechend der Umsatz des Materials länger dauert.

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